Grundlage für den erfolgreichen Einsatz der Klebtechnik in der industriellen Herstellung ist eine rechtzeitige und durchdachte Fertigungsplanung, die vor allem durch Aspekte der Energie- und Kosteneinsparung geleitet wird. Moderne Produkte und Bauteile müssen immer leichter, kleiner und schneller werden. Immer kürzere Entwicklungs- und Fertigungszeiten für immer anspruchsvollere Anwendungen machen die Berechnung und Simulation zwingend erforderlich, um das Ziel der Kostenreduktion bei steigender Qualität zu erreichen. Zentrale Fertigungskriterien sind hierbei immer die Zuverlässigkeit und Langzeitbeständigkeit der klebtechnischen Verbindungen. Das Auslegen der Klebverbindung mit Unterstützung von Simulationen trägt zu ihrer Zuverlässigkeit bei und bietet die Möglichkeit, die Konstruktion zu optimieren. Zudem besteht die Chance, das Potenzial moderner Hochleistungswerkstoffe wie beispielsweise CFK voll auszuschöpfen und eine erfolgreiche Simulation der Gesamtstruktur, beispielsweise der Crash-Simulation einer Fahrzeugkarosserie durchzuführen.
Um die Zuverlässigkeit struktureller Klebverbindungen bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Produktentstehung zu erreichen, ist eine praxistaugliche Berechnungsmethode erforderlich. In den letzten Jahren wurden dazu verschiedene Modelle zur Beschreibung klebtechnischen Versagens entwickelt. Grundlage der Berechnung sind experimentelle Kennwerte unter Berücksichtigung der spezifischen Randbedingungen der Anwendung, wie beispielsweise Einsatztemperatur oder Dauerbeanspruchung.
Folgende Fragestellungen stehen unter anderem im Mittelpunkt:
- Fragen zum Betriebsfestigkeitsnachweis;
- Langzeitverhalten von Klebverbindungen;
- quasistatische, schwingende und Crashbeanspruchbarkeit von Klebverbindungen;
- Hybridverbindungen;
- Betrachtung der Fertigungskette.
Weitere Tätigkeitsfelder der Arbeitsgruppe:
- Bündelung der Interessen und Erfahrungen der Unternehmen;
- Intensiver Wissensaustausch der Mitgliedsunternehmen und der beteiligten Forschungsstellen;
- Erarbeitung von Richtlinien und technischen Merkblättern;
- Formulierung von Forschungsbedarf und Einbringung konkreter Forschungsideen in den Gemeinschaftsausschuss „Klebtechnik“ der AiF- Mitgliedsvereinigungen DECHEMA, FOSTA, iVTH und der DVS-Forschungsvereinigung.